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Fatalismus, tragisches Schicksal und dionysischer Geist aus Nietzsches Theorie in der Literatur—am Beispiel von Gedichten Georg Traklas 宿命论、尼采理论中的悲剧命运与酒神精神在文学作品中的体现—以特拉克尔的诗歌为例毕业论文

 2022-06-14 21:29:45  

论文总字数:35129字

摘 要

酒神冲动是尼采在论述悲剧时引申出来的,代表着一种非理性状态。酒神精神是酒神冲动在文化意义上的延伸。弘扬非理性的酒神精神是尼采哲学的基本意向。在尼采的哲学思想中,无论是他塑造的“悲剧文化”,还是他极力推崇的“积极悲观主义”人生观,都蕴含和贯穿了他的酒神精神。从人生的悲剧性中获得审美快感,即尼采由悲剧艺术引申出来的悲剧世界观,也正是酒神精神的核心。悲剧快感实质上是一种形而上的慰藉,即通过个体的毁灭带给人的一种与宇宙本体融为一体的神秘陶醉。

奥地利诗人特拉克尔的作品中,蕴涵着对人类悲剧命运的痛苦一瞥。最终,他以一种自戕和自毁的姿态来消除罪愆,正如酒神的醉境一般,放弃自我的主体而回归于盲目。

本文结合尼采观念中的人生悲剧性与酒神精神的文人性,分析酒神本质在奥地利诗人特拉克尔及其文学作品中的折射,联系特拉克尔感情、战争经历与用药经验等因素探讨对其诗歌的影响。

关键词:酒神,悲剧,尼采,特拉克尔,诗歌

Inhaltsverzeichnis

Persönliche Erklärung I

Abstract II

中文摘要 IV

1 Einleitung 1

2 Theoretischer Hintergrund 2

2.1 Begriffsbestimmung „dionysischer Geist“ 2

2.2 Tragisches Schicksal aus Nietzsches Theorie 3

3 Vorstellung des Dichters Georg Trakl 4

3.1 Leben und Leiden Trakls 4

3.2 Werke von Trakl 5

4 Literarischer Zusammenhang zwischen dem dionysischen Geist und den Gedichten Trakls 6

4.1 Einflüsse des Charakters Trakls auf seine Gedichte 6

4.2 Drogensucht und Depressionen Trakls 7

4.3 Innige Beziehung zu Trakls jüngerer Schwester Margarethe 8

4.4 Selbstmord Trakls 11

5 Interpretation der Gedichte Trakls 14

5.1 Tragische und dionysische Bezüge zu Gedicht „An den Knaben Elis“ 14

5.2 Anspielungen auf Sucht und Wahnvorstellungen 16

6 Schlusswort 19

7 Literaturverzeichnis 20

1 Einleitung

Der Begriff dionysisch wurde von Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling geprägt und später von Friedrich Nietzsche nachhaltig bekannt. Nietzsche charakterisiert bekanntermaßen den dionysischen Geist als rauschhaft, ekstatisch und als selbstvergessenen Zustand.

Der österreichischer Dichter Georg Trakl war des Expressionismus. Nachdem er vom Gymnasium abgegangen war, wurde er während seiner Tätigkeit in einer Apotheke von Drogen abhängig und bemühte sich um seine Schriften; so wurden bereits im Jahre 1906 seine ersten Theaterstücke in Salzburg aufgeführt. Trakls Drogensüchte und Depressionen hielten jedoch weiter an. Nach wenig erfolgreichem Versuchen als Apotheker und Medikamentenbeamter wurde er im Jahr 1914 als Militärapotheker zum Dienst im ersten Weltkrieg einberufen. Wegen der zahllosen Opfer und seiner Machtlosigkeit als Sanitätskraft erlitt er einen Nerven- zusammenbruch und versuchte schließlich, selbst zu töten. Sein Charakter, seine Lebensbahn und Geisteshaltungen korrespondierten mit dem dionysischen Geist sowie einen mysteriösen Rausch durch Zerstörung des Individuums.

Diese Arbeit ist darauf gezielt, über die Einflüsse der innerlichen Emotionen, Kriegserlebnisse und Drogensucht Trakls auf seine Gedichte zu diskutieren und die literarischen Implikationen von der ästhetischen Lust des tragischen Schicksals, nämlich den Kern des dionysischen Geistes in Trakls Gedichten zu analysieren.

2 Theoretischer Hintergrund

Um die Frage zu klären, was Trakl unter dem Begriff Dionysos verstand, soll zunächst anhand des Dionysos-Begriffs eine Definition gefunden werden. Eine umfangreiche Studie ist genau schon dem Dionysischen nachgegangen.

2.1 Begriffsbestimmung „dionysischer Geist“

In der Kunstbetrachtung verwendet man für bestimmte Elemente der Gestaltung Begriffe, welche die schöpferische Grundhaltung eines Künstlers und seines Werkes, sowie seine Ausdrucksweise beschreiben. Im antiken Griechenland wurden diese Qualitäten, diese Kräfte und Eigenschaften mit Göttern und ihrem Wirken in Verbindung gebracht. Das Leben der Götter verkörperte im Bild diese unterschiedlichen Wirkensweisen. Für zwei gänzlich unterschiedliche – polare – Wirksamkeiten standen im Speziellen zwei Götter Apollon und Dionysos. Am Abend - bei Sonnenuntergang - zog Dionysos mit seinem düsteren, wirren Gefolge von Centauren, Satyren, Faunen, Nymphen, Löwen und Panthern im Tempel ein. Sie brachten ihr Licht mit Fackeln mit und feierten die ganze Nacht, indem sich das Gefolge um Dionysos im Kreis scharte. Das Maßlose seines Wesens wirkt vielfach abstoßend. Dionysos verströmt sein Wesen in entrückender Ekstase, im Rausch. Ihn zeichnete kein grübelndes Selbst-Bewusstsein aus. Er gilt als der Befreier, der Löser, ermutigt zu Entschlüssen und beseitigte in seinem Treiben die Sicherheit und Ordnung alles Festgefügten. Mit Tod greift er bei seinen nächtlichen Geisterzügen in die Gegenwart der Lebenden ein. (Podirsky, 2009, S.4)

Dionysischer Trieb ist eine Ableitung von der Behandlung der Tragödie in Nietzsches Kunstkonzeptionen und repräsentiert eine unvernünftige Stellung. „Dionysische Geist“ ist eine Ausweitung des dionysischen Triebs. Er ist Kern von Nietzsches philosophischen Gedanken und beinhaltet tiefe ethische Implikationen. So glaubt Einsiedel(2002), dass Nietzsches Gedankengut Zugänge zum Verständnis der heutigen Lebenssituation bietet und damit im besten Fall sinnstiftend wirken kann. Laut Zhao Guochun und Liu Jin(2012) misst der dionysische Geist auf die künstliche Weise der menschlichen Natur in der Literatur die Freiheit und den Schönheitssinn.

2.2 Tragisches Schicksal aus Nietzsches Theorie

„Er führt die Welt der Erscheinung an die Grenzen, wo sie sich selbst verneint und wieder in den Schooß der wahren und einzigen Realität zurückzuflüchten sucht ... So vergegenwärtigen wir uns, an den Erfahrungen des wahrhaft ästhetischen Zuhörers, den tragischen Künstler selbst, wie er, gleich einer üppigen Gottheit der individuatio, seine Gestalten schafft, in welchem Sinne sein Werk kaum als Nachahmung der Natur zu begreifen wäre — wie dann aber sein ungeheurer dionysischer Trieb diese ganze Welt der Erscheinungen verschlingt, um hinter ihr und durch ihre Vernichtung eine höchste künstlerische Urfreude im Schooße des Ur-Einen ahnen zu lassen.“(Nietzsche, 1895, S.155) Nietzsche leugnet die Existenz einer idealen Welt und lässt es gelten, dass die Welt und das Leben sinnlos sind. Jedoch ist das nicht einfach lebensmüde, sondern eine positive Pessimismus-Stellung zum Leben. Diese Stellung und die Kunstontologie implizieren und dringen den dionysischen Geist durch. Die Lust der tragischen Kunst ist essenziell ein metaphysischer Trost, ein mysteriöser Rausch durch Zerstörung des Individuums, wie Trakl dargestellt hat.

3 Vorstellung des Dichters Georg Trakl

3.1 Leben und Leiden Trakls

Österreicher Dichter Georg Trakl war im Jahre 1887 in Salzburg geboren. Sein Vater Tobias Trakl war Eisenwarenhändler und Georg war das 5. seiner sieben Kinder. Die Mutter Maria Catharina war selbst von Drogen abhängig, deshalb verfielen Georg und andere Kinder später auch der Drogensucht. Im Jahr 1891 war die Schwester Margarethe (Gretl) geboren. Sie war mehrmals in Georgs Werk präsent und hatte eine vermutliche inzestuöse Beziehung mit ihrem Bruder Georg. Nachdem er das Gymnasium ohne Matura verließ, verfiel er während seiner Tätigkeit in einer Apotheke erstmals der Drogensucht und gleichzeitig bemühte sich um seine Schriften. Bereits im Jahre 1906 in Salzburg wurden seine ersten Theaterstücke „Totentag“ und „Fata Morgana“ im Stadttheater aufgeführt, die aber sehr wenig Echo bei den Zuschauern und den Kritiker fanden, weshalb der Dichter sie bald vernichtete.( http://www.lyrisches-von-trakl.de/, 04.04.2015)

Im Jahr 1914 wurde er als Apotheker zum Militärdienst im ersten Weltkrieg einberufen. Bei Beginn des Militärlebens verlief alles reibungslos: einerseits verschob er dadurch den aktuellen Druck, Arbeit zu suchen, andererseits konnte er dann ausweichen, jeden Tag mit Entscheidungen im Leben zu konfrontieren. Damals waren er und seine Freunde aus Salzburg dem Alkohol verfallen. Am 20. März 1911 hat er in einem Brief geschrieben: „Schwab war 14 Tage in Wien – und wir haben so unsinnig wie noch nie gezecht und die Nächte durchgebracht. Ich glaube wir waren alle zwei vollkommen verrückt.“ Nach dem Schaffen des „Helian“ schrieb er im Brief an Erhard Buschbeck: „Das letzte Wochen waren wieder eine Kette von Krankheit und Verzweiflung.“, „In meiner Wirrnis und all der Verzweiflung der letzten Zeit weiß ich nun gar nicht mehr, wie ich noch leben soll.[…] aber mir will es erscheinen, jene können mir nicht helfen und es wird alles im Dunklen enden.“ 1913 waren seine Umstände immer schlimmer. Er schrieb im Brief an Buschbeck weiter: „Ich bin wie ein Toter an Hall vorbeigefahren, an einer schwarzen Stadt, die durch mich durchgestürzt ist, wie ein Inferno durch einen Verfluchten.“ Schließlich erlitt er einen Nervenzusammenbruch. Er versuchte Selbstmord zu begehen und starb an einer Überdosis Kokain.(http://www.literaturnische.de/Trakl/index-trakl.htm, 04.04.2015)

3.2 Werke von Trakl

Bereits im Jahr 1908 und 1909 veröffentlichte Trakl seine ersten Gedichte, die nach mehrfacher Überarbeitung der Werke abgelehnt wurden. Nach dem Wehrdienst 1911 führten übermäßiger Alkoholmissbrauch und die Drogensucht zur finanziellen Schwierigkeiten. Der Tod seines Vaters zwang ihm, mit der Realität des Lebens zu konfrontieren.

1912 zog er nach Innsbruck um; eine entscheidende Wende wurde herbeigeführt. Dort trat Trakl im Bekanntenkreis von wichtigen Personen der österreichischen Literatur ein und lernte seinen großen Förderer Ludwig von Ficker kennen, der später eine Doppelrolle seines Vaters und auch seines Mentors spielte. Die meisten Gedichte Trakls wurden dann in Fickers renommierter Halbmonatszeitschrift „Der Brenner“ regelmäßig veröffentlicht.

In der zweiten Hälfte Januar 1913 schrieb Trakl an Buschbeck: „Einen Abzug des Helian werde ich Dir in den nächsten Tagen schicken. Er ist mir das teuerste und schmerzlichste, was ich je geschrieben.“ Trakls längstes Gedicht „Helian“ wurde zwischen Dezember 1912 und Januar 1913 geschrieben. Die ganze Versammlung des „Sebastian im Traum“ wurde im Jahr 1914 neu gearbeitet, aber erst nach dem Tod Trakls veröffentlicht.

4 Literarischer Zusammenhang zwischen dem dionysischen Geist und den Gedichten Trakls

4.1 Einflüsse des Charakters Trakls auf seine Gedichte

Trakl machte immer unterschiedlichen sogar gegensätzlichen Eindruck auf die anderen. Ein Schweizer Schriftsteller bezeichnete ihn als „ungewöhnlich edel“, jedoch besaß „dunkles, dämonisches Gesicht und verbrecherische Anziehungskraft“. Er könnte gleichzeitig Heiliger und Verbrecher sein und lebte in Zuständen der Übermaß, der Euphorie, der Verzweiflung und der Betäubung. Wenn sein inniger Freund Bruckbauer in die Erinnerung zurückrief, war Trakl oft düster, reizbar, hochmütig, autistisch und vom Leben enttäuscht. Zyklisch verlief sein Entzücken mit dem Schweigen und der Depression.

Den periodischen Wahnsinn kann man in den Werken Trakls auch klar lesen: In seinen Gedichten wird sich die Dekadenz offensichtlich dargestellt, die die bestimmte literarische Figuren hat: „das Wild“, „der Toten“, „der Sumpf“, „Herbstwind“, „Aas“, „Leichenzug“, „Raben“, „Schatten“, „Graburnen“, und „Ein Schatten bin ich ferne finsteren Dörfern“(„De Profundis“).

Hierbei wird ein Gedicht „Der Gewitterabend“ als Beispiel angeführt. Darin riefen furchtbare Figuren und aufbrausenden Melancholie starke Emotionen der Leser hervor:

O die roten Abendstunden!

Flimmernd schwankt am offenen Fenster

Weinlaub wirr ins Blau gewunden,

Drinnen nisten Angstgespenster.

Staub tanzt im Gestank der Gossen.

Klirrend stößt der Wind in Scheiben.

Einen Zug von wilden Rossen

Blitze grelle Wolken treiben.

Laut zerspringt der Weiherspiegel.

Möwen schrein am Fensterrahmen.

Feuerreiter sprengt vom Hügel

Und zerschellt im Tann zu Flammen.

Kranke kreischen im Spitale.

Bläulich schwirrt der Nacht Gefieder.

Glitzernd braust mit einem Male

Regen auf die Dächer nieder.

Die Farbe Rot richtet den Grundton der Unruhe ein. „Angstgespenster“, „Blitze“, „Staub“, „Gosse“, „Flammen“ usw. bilden eine intensive Welt am Gewitterabend. Durch visuelle Wahrnehmungen findet alles in gespannte und schaurige Atmosphäre statt: der Wind stößt „klirrend“ in Scheiben, Hufschlag mit Donner und Blitz, die Möwen „schreien“, der Weiherspiegel „zerspringt“, Kranke „kreischen“, glitzernd „braust“ mit einem Male. Die depressive Stimmung und dekadente Züge spiegeln eine dionysische Ekstase wider und kommen häufig in Trakls Werke vor.

4.2 Drogensucht und Depressionen Trakls

Trakls Mutter litt immer an der Drogensucht, was ihre vier Kinder tief beeinflusste. Bereits 1905 im Alter von 18 schrieb Trakl an einen Klassenkameraden, dass er von Drogen und vom Einpauken erschöpft war. Im gleichen Jahr verließ er die Schule. Der Beginn einer Lehre als Apotheker vermehrte ihm den Zugang zu den Rauschgiften. (Schneider, 1998) 1907 wegen der Misserfolge seiner Werke fiel er in eine Krise bei literarischem Schaffen. Und das führte zu seinem stärkeren Drogenkonsum. Das machte er verzweifelter und depressiver, dessen Geisteszustand immer unter dem Einfluss von Drogen stand. In einem Brief schrieb er: „[…] hat mich mit einer solche wilden Verzweiflung und Grauen über dieses chaotische Dasein erfüllt.“

Im Rausch hat er jedoch viele wichtige Werke geschaffen. Im Jahr 1913 schickte er einen Brief mit dem Gedicht „Ein Winterabend“ an Karl Kraus. Im Brief erklärte er, dass diese Verse wegen „diesen Tagen rasender Betrunkenheit und verbrecherischer Melancholie“ entstanden sind:

Wenn der Schnee ans Fenster fällt,

Lang die Abendglocke läutet,

Vielen ist der Tisch bereitet

Und das Haus ist wohlbestellt.

Mancher auf der Wanderschaft

Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.

Seine Wunde voller Gnaden

Pflegt der Liebe sanfte Kraft.

O! des Menschen bloße Pein.

Der mit Engeln stumm gerungen,

Langt von heiligem Schmerz bezwungen

Still nach Gottes Brot und Wein.

Ein angetrunkener Zustand verlieh ihm neue Geschmacksansicht zu der Welt. Draußen sind Schnee und Abendglocke, während im Innenraum des Hauses der Tisch schon bereitet hat. Alles sieht harmonisch aus. Die safte, sogar betäubende Gefühle wegen der Betrunkenheit und Melancholie wurde von Trakl anschaulich geschrieben.

Jedoch der vom Alkohol und von Drogen tief beeinflusste Geisteszustand hat sich nicht gebessert. Nach dem Schaffen des „Helian“ schrieb er wieder: „Ich habe jetzt keine leichten Tage daheim und lebe so zwischen Fieber und Ohnmacht in sonnigen Zimmern dahin, wo es unsäglich kalt ist. Seltsame Schauer von Verwandlung, körperlich bis zur Unerträglichkeit empfunden, Gesichte von Dunkelheiten, bis zur Gewissheit verstorben zu sein, Verzückungen bis zu steinerner Erstarrtheit; und Weiterträumen trauriger Träume. Wie dunkel ist diese vermorschte Stadt voll Kirchen und Bildern des Todes.“

4.3 Innige Beziehung zu Trakls jüngerer Schwester Margarethe

Zu seiner jüngeren Schwester Margarethe(Gretl) entwickelte sich Trakl eine vermutliche inzestuöse Beziehung. Er sah sie als künstlerisch hochbegabt an. Sie beide waren gleich hemmungslos. So wurde es von Trakl notiert: „zerbrochene Schwerter im Herzen“. In einem aufgeführten Theaterstück Trakls im Jahr 1906 wurde die Hauptrolle ein blinder Mann. Wegen der Treulosigkeit der Rolle „Gretl“ wurde er wahnsinnig geworden und schließlich Selbstmord begehen. Trakl hat es später aber vernichtet. Er bezog sich in seiner Gedichte häufig auf Gretl. Man kann auch immer von einer inzestuösen Beziehung lesen, wie z.B., dass die inzestuöse Beziehung im „Traum und Umnachtung“ angedeutet wurde: „Aus blauem Spiegel trat die schmale Gestalt der Schwester und er stürzte wie tot…“ Im „Grodek“ schrieb er wieder von der Schwester: „Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen, es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain“ Genauer gesagt erwähnte er ihre Schatten. Das könnte bedeuten, dass „der Schwester Schatten“ eigentlich eine Schattenseite ihrer innigen Beziehung andeutet. Angesichts die komplexe Emotionen zur Schwester hat er auch viele andere Verse davon geschrieben: „Die Kleine, die mir lang gefallen, Kommt wieder durch das Abendgrauen.“, „Und sie atmet schwer im Kissen, und ihr Mund gleicht einer Wunde.“, „Der Schwester Mund in schwarzen Zweigen flüstert.“

Manchmal reine Liebe, manchmal Begierde und Rauch, manchmal wütende Eifersuchtsphantasien und auch vergebliche Reue. Der Kontrast des Begehrens nach der Liebe und des moralischen Tabus löst unendliche Spannung aus. Hier sind einige Beispiele:

Im „Die Spaziergänge“ steht eine Strophe, die traumhafte Liebe mit sanftem Ton beschreibt:

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